Pinewood Studios, 3.-4. November 2008
Der Film PRINCE OF PERSIA – DER SAND DER ZEIT, der von Walt Disney Pictures und Produzent Jerry Bruckheimer, dem brillanten Kopf hinter dem erfolgreichen PIRATES OF THE CARIBBEAN-Franchise, auf die Leinwand gebracht wird, basiert locker auf der gleichnamigen Videospielserie von Jordan Mechner, die sich weltweit millionenfach verkauft. Mit unglaublichen Action-Sequenzen und atemberaubenden Kulissen wird der Film ohne Zweifel ein grandioses Fantasy-Spektakel werden.
Der Film erzählt die Geschichte von Prinz Dastan (Jake Gyllenhaal), der als Kind vom König von der Straße geholt und adoptiert wurde. Je älter er wird, desto mehr gerät er in Konflikt mit seinen „Brüdern“, dem Thronanwärter Tus (Richard Coyle) und dem Armeechef Garsiv (Toby Kebbell), sowie mit Nizam (Sir Ben Kingsley), dem verbitterten Bruder des Königs. Als Dastan der Hohepriesterin Tamina (Gemma Arterton) begegnet, wird ihm die schicksalhafte Aufgabe in die Hände gelegt, das Land vor dem Bösen zu bewahren und den Sand der Zeit zu schützen – eine magische Substanz, der die Macht innewohnt, die Zeit umzukehren.
Hauptverantwortlicher dieses Projektes ist Jerry Bruckheimer, das Produzentenhirn hinter der phänomenal erfolgreichen Piratentrilogie PIRATES OF THE CARIBBEAN, der für die Produktion seines mitreißenden, actiongeladenen Films große Budgets, noch größere Sets und eine fantastische Starbesetzung zusammengebracht hat. Gedreht wurde vor Ort in Marokko und in den historischen Pinewood Studios in England, wobei 7000 Kostüme, 5000 Waffen, Hunderte Komparsen, Hunde, Esel und sogar Strauße zum Einsatz kamen. Bruckheimer bezeichnet die Geschichte als eine perfekte Mischung aus „Fantasie, Realität und Drama“, die wegweisend ist in Sachen Produktion, Stuntarbeiten und visuellen Effekten..
Die Dreharbeiten begannen mit der Aufnahme von Schlüsselszenen in Marokko – an Orten wie den Sanddünen von Erfoud und in der befestigten Stadt Ait-Ben-Haddou, die zum UNESCO- Weltkulturerbe zählt und als Kulisse für den Markt von Nasaf diente. Die wundervolle Umgebung von Oukaimeden (normalerweise ein Skiort), die 45 Minuten von Marrakesch entfernt ist, wurde für die Eingangsszenen des Films benutzt, die aus 2750 m Höhe aufgenommen wurden. Die gesamte Stadt Alamut wurde in ein echtes marokkanisches Dorf hineingebaut, wobei hier und da alte Kasbah-Mauern zum Set gehörten und viele der einheimischen Bewohner als Komparsen fungierten.
Nach den windgepeitschten Wüstenlandschaften, lebhaften Basaren und wundervollen Bergpanoramen in der drückenden marokkanischen Hitze, die bis zu 58 Grad erreichtezog die Produktion nach Pinewood weiter. Hier sind die Geister britischer Klassiker und zahlreicher englischer Filmkomödien (wie z.B. der CARRY ON-Serie) noch allgegenwärtig, während lange Alleen auf dem riesigen Gelände, so z.B. Broccoli Road und 007 Drive, an die hier gedrehten James Bond-Filme erinnern. Wuchtig und beeindruckend erhebt sich auf der 007-Bühne das massive Osttor der Stadt Alamut. Es dauerte 14 Wochen, das über 20 Meter hohe Tor zu errichten. In einer actionreichen Szene mit vielen Stunts im Freerunning-/Parkour-Stil müssen sich Dastan und seine Truppen unbemerkt hierhin schleichen und das Tor öffnen.
In Pinewood wurde der marokkanische Look so detailgetreu wie möglich nachgebildet. Für die Oasenszene flog man beispielsweise Palmen aus Marokko ein, und unter Einsatz großer Heizgeräte wurden tagelang Tonnen von Sand getrocknet, um die trockene, staubige Wüsten-Atmosphäre des uralten Landes erstehen zu lassen.
Viele der Kostüme und Waffen wurden vor Ort in Marokko gefertigt – von großartigen Handwerkern, die mit demselben Können wie ihre Vorfahren vor 2000 Jahren zu Werke gingen.
In Taminas Kammer und im Thronsaal des Königs wurde dieses handwerkliche Geschick zur Inspiration für dekorative Wandbehänge, kostbare Geschmeide, Säulen und den Thron selbst genommen.
Deutlich abgegrenzte visuelle Ideen durchziehen die Produktion, um den Zuschauern verstehen zu helfen, welche Figuren welcher Seite angehören. Die Perser sind prächtiger und haben feinste Waffen und Gewänder, während die religiösen Alamutaner vorwiegend in Weiß und Beigebraun gekleidet sind. Und dann sind da noch die Schurken der Geschichte – die Hassansier, angeführt von Nizam, dem Bruder des Königs. Diese angeheuerten Killer sind zwielichtige Gesellen, die jeweils spezielle Fähigkeiten und Waffen haben – z.B. Peitschen, Feuer oder Wurfpfeile. So verwahrlost und ungepflegt sie auch aussehen, halten sie ihre Klingen doch stets sauber, scharf und für die sie erwartende Aufgabe bereit.
Neben Taminas Amulett ist auch der Dolch ein wesentlicher Bestandteil der Geschichte, denn in ihm verborgen ist der Sand der Zeit. Wenn man auf einen Edelstein am Ende des Dolches drückt, fallen winzige, aus Glasperlen bestehende Körnchen vom Klingenrand herab und bringen die Uhren dazu, rückwärts zu ticken. Da der Dolch immer wieder in Nahaufnahme im Film zu sehen ist, wurden bei der Herstellung dieser goldenen Waffe keine Unkosten gescheut und eine enorme Zahl von Arbeitsstunden in Entwurf und Ausführung gesteckt. Er ist aufwändig verziert und zweifellos das am genauesten kontrollierte Requisit am Set.
Nizam, dargestellt von Sir Ben Kingsley, hat sich selbst nie verziehen, dass er dem König als Kind das Leben gerettet und damit seine eigenen Chancen zerstört hat, je selbst zum Herrscher zu werden. Er ist entschlossen, diese Tat rückgängig zu machen, wozu er den Dolch der Zeit und den in ihm enthaltenen Sand in seine Gewalt bringen will, um so die Vergangenheit zu ändern. Hier kommen sensationelle Special Effects zum Einsatz.
Das Zurückdrehen der Zeit wird mit neun Kameras realisiert, die zusammen die Handlung aus allen Blickwinkeln verfolgen. Der Experte für SpecialEffects, Tom Wood, berichtet, man habe schon ganz früh beschlossen, dass ein innovativer Ansatz nötig war, um diesen Teil der Geschichte auf die Leinwand zu bringen. Ein bloßes Rückspulen bereits gedrehter Sequenzen würde nicht ausreichen. So wird das Zurückdrehen der Zeit separat, aber ohne die Performance der Schauspieler, aufgenommen und dann aus all den verschiedenen Kameramitschnitten zusammengesetzt. Anschließend wird der Sequenz ein Zeitverzerrungs-Look, ähnlich dem eines Zielfotos beim Pferderennen, gegeben.
Im Film geht es jedoch nicht nur um den Kampf zwischen Gut und Böse, es gibt auch viel Comedy – vor allem wenn Scheich Amar im Spiel ist. Er wird vom legendären Alfred Molina dargestellt, der schon Doc Ock in SPIDER-MAN 2 gespielt hat. Amar, einst ein wohlhabender Scheich, und sein wandernder, nomadenhafter Stamm, dem auch sein Weggefährte Seso (Steve Toussaint) angehört, interessieren sich für den Dolch mehr wegen seiner Edelsteine als wegen seiner magischen Eigenschaften. Amar geht eine trügerische Verbindung mit Dastan und Tamina ein, um ihnen bei ihrer Suche zu „helfen“. So entsteht eine weitere Schicht der facettenreichen Handlung, bei der es oft schwer fällt zu entscheiden, wer gut und wer böse ist, oder wem wessen beste Interessen am Herzen liegen.
Viele Prince of Persia-Fans hielten Gyllenhaal nicht für die gelungenste Besetzung und dachten, er sei weder Action-orientiert noch stark genug, um die Rolle des Helden zu übernehmen. Doch nach stundenlangem Parkour- und wochenlangem Aufbautraining sieht Jake, wenn er als Dastan gekleidet ist, ganz so aus, wie man sich die Kult-Figur vorstellt. Außerdem wurde von den Filmemachern der Freerunning-/Parkour-Experte David Belle hinzugezogen, um sicherzustellen, dass Jake und seine Stuntdoubles den Kampf-Stil auf möglichst authentische Weise auf der Leinwand darstellen würden.
Mit all diesem Talent und Können und mit der Action und Komik von PIRATES OF THE CARIBBEAN, der herrlichen Landschaft von LAURENCE VON ARABIEN und einer fantastischen Geschichte, die auf einem der größten Computerspiele aller Zeiten basiert, dürfte PRINCE OF PERSIA 2010 der ultimative Blockbusterfilm für die ganze Familie werden.