AM SET
Hohes Ziel:
Der erste Drehort für PRINCE OF PERSIA – DER SAND DER ZEIT war das Bergdorf Oukaimden. Es liegt mitten im Atlasgebirge, auf einer Höhe von 2.494 Metern, umgeben von Siedlungen hier heimischer Berberstämme. Schauspieler und Crewmitglieder mussten sich zunächst an die klimatischen Gegebenheiten anpassen, bevor sie die anstrengenden Actionsequenzen, die hier gedreht werden sollten, in Angriff nehmen konnten.
Der Sand der Zeit - In der Tat:
Das Produktionsteam kämpfte gegen heftige Sandstürme, die in Little Fint, etwas außerhalb der marokkanischen Provinzhauptstadt Ouarzazate, tobten.
Hitze:
Während der Dreharbeiten in Marokko stiegen die Temperaturen auf 37 Grad und darüber. Riesige klimatisierte Zelte wurden auf dem Gelände einer Schule, des Lycée Hassan II in Marrakesch, errichtet. Eines davon hatte die Ausmaße eines Footballfelds – hier wurden die Statisten eingekleidet und von den Haar- und
Make-up-Teams vorbereitet. Im Zelt daneben wurde ausschließlich gewaschen und getrocknet. Am letzten Drehtag in Marokko, bei den Sanddünen von Merzouga außerhalb von Erfoud, kletterte das Thermometer auf unglaubliche 51 Grad. Gregoire Mouveau, zuständig für Logistik und Versorgung, berichtet, dass das Team während der Dreharbeiten in Marokko 1.114.894 Flaschen Wasser verbrauchte.
Warnung:
Typische Warnhinweise, die auf den täglichen Drehplänen in Marokko ausgegeben wurden, sahen in etwa so aus: BITTE HEUTE AUF DEM SET KEINESFALLS DEN STRAUSS BERÜHREN oder ACHTUNG – AN DIESEM DREHORT KANN ES UNTER STEINEN UND IN DER NÄHE VON FELSEN SCHLANGEN UND SKORPIONE GEBEN. VORSICHT IST GEBOTEN.
Groß wie ein Dorf:
In Marokko arbeiteten 1.350 Cast- und Crewmitglieder am Film mit, darunter 800 Einheimische. Zählt man die 500 Crewmitglieder dazu, die für die Postproduktion verpflichtet wurden, beläuft sich die Gesamtzahl für Schauspieler und Crewmitglieder auf über 1.850.
Snake Dude:
Ein ortsansässiger Marokkaner wurde dafür engagiert, die Drehorte in der Wüste von Schlangen und Skorpionen zu befreien. Zu erkennen war er leicht – an seinem
T-Shirt mit dem Aufdruck „Snake Dude“.
Wahrzeichen der Wüste:
Der Marktplatz und die Stadttore von Nasaf wurden in unmittelbarer Nähe des befestigten Ortes Ait-Ben-Haddou errichtet, der zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. In Ait-Ben-Haddou selbst aber wurde baulich nichts verändert.
DETAILS, DETAILS
Diverse Dolche:
Etwa zwanzig unterschiedliche Ausführungen wurden für den Dolch hergestellt, der den Sand der Zeit in sich trägt. Das reichte von der „Heldenversion“ aus Stahl bis zu den Latexausführungen, die in den Stuntsequenzen verwendet wurden.
Straußenrennen und eine Romanze:
Abgesehen von der Sequenz, die für PRINCE OF PERSIA – DER SAND DER ZEIT entstand, gibt es in der Filmgeschichte nur eine einzige andere Sequenz mit einem Straußenrennen. Sie wurde ebenfalls für eine Disney-Produktion gedreht, für Ken Annakins Robinsonade DSCHUNGEL DER 1000 GEFAHREN („Swiss Family Robinson“, 1960). Dabei war die Szene, in der Alfred Molina als Scheich Amar seinen Lieblingsstrauß auf den langen Hals küsst, komplett improvisiert, stand so nicht im Drehbuch: „Ich dachte, entweder pickt er mir das Auge raus oder ich komme mit einem witzigen Gag ungestraft davon“, erinnert sich Molina.
Direkt zum Original:
Als Berater für die Parkourszenen des Films wurde kein Geringerer als der Erfinder dieses Sports verpflichtet: der Franzose David Belle.
Ein Zahlenspiel:
Das Außenset der Stadt Alamut wurde nach einem Entwurf von Wolf Kroeger an den 700 Jahre alten Mauern des Dorfes Tamesloht entlang errichtet, das etwa 20 Kilometer südwestlich von Marrakesch liegt. 350 Crewmitglieder bauten dieses Set auf. Über 48 Kilometer Gerüststangen und 400 Tonnen Gips wurden dafür benötigt. Die farbenprächtigen Fresken und Wandmalereien, die dieses Set schmückten, entstanden in einem Zeitraum von sieben Wochen. In der berühmten Bond-Halle in den Pinewood Studios wurde schließlich, ebenfalls nach einem Entwurf von Wolf Kroeger, das östliche Stadttor von Alamut aufgebaut. Dafür benötigte man 3.000 Holzplatten im Format 2,4x1,2 Meter, außerdem 21.336 laufende Meter Bauholz in den Maßen 7,6x2,5 Zentimeter und 40 Tonnen Gips zum Formen. Die Bauzeit war mit 14 Wochen relativ kurz.
Bewaffnet und gefährlich:
Waffenschmied Richard Hooper und sein Team stellten 3.500 Waffen und Accessoires her, darunter Schwerter, Schilde, Speere, Äxte, Bögen, Pfeile, Köcher, Bogentaschen, Dolche und Hassansin-Waffen.
Epic A.D. - Alter Assistant Director:
Ein paar Tage lang arbeitete in den Pinewood Studios auch der legendäre
1. Regieassistent Michael Stevenson am Film mit. Er kennt sich aus mit Epen, gehörte er doch unter anderem zu den Crews von LAWRENCE VON ARABIEN („Lawrence of Arabia“, 1962), DER UNTERGANG DES RÖMISCHEN REICHES („The Fall of the Roman Empire“, 1964), DOKTOR SCHIWAGO („Doctor Zhivago“, 1965), DER ANGRIFF DER LEICHTEN BRIGADE („The Case of the Light Brigade“, 1968) und BARRY LYNDON („Barry Lyndon“, 1975).
KLEIDUNG
Kisten voller Kostüme:
Mehr als 7.000 Kostüme wurden von Kostümdesignerin Penny Rose und ihrem Team für den Film entworfen und hergestellt. Das übertrifft sogar den Aufwand der PIRATES OF THE CARIBBEAN-Filme, bei denen sie ebenfalls für die Kostüme verantwortlich war.
Textile Tricks:
Für die Patchwork-Outfits, die Alfred Molina als Scheich Amar trägt, wurden indische Tagesdecken zusammengenäht. Die Fetzen-Optik, mit der die unterschiedlichen textilen Strukturen sichtbar werden, erreichte man dadurch, dass man mit einer Käsereibe über die Kostüme rieb. Andere Kostüme wurden künstlich gealtert, indem man sie in einen mit Steinen gefüllten Zementmischer steckte.
Multikulti-Kostüme:
Kostümdesignerin Penny Rose ging weltweit auf Entdeckungsreise, um passende Stoffe für die Filmkostüme zu finden. Fündig wurde sie unter anderem in Indien, Thailand, Italien, Frankreich, Malaysia, China, Großbritannien und natürlich auch in Marokko.
Des Onkels neue Kleider:
Nicht Tamina, gespielt von der wunderschönen Gemma Arterton, wechselt im Film am häufigsten ihre Outfits. Diesen Rekord stellt Nizam auf, den Sir Ben Kingsley verkörpert.