Q&A mit Producer Graeme Jennings

Was macht der Prinz gerade? Was wiederfährt ihm alles in „Die Vergessene Zeit“?
Als der Prinz sich auf den Weg zum Königreich seines Bruders macht, entdeckt er schwarzen Rauch, der in der Ferne gen Himmel steigt. Da der Prinz gerade erst aus Azad kommt, eilt er die Berge hinauf und entdeckt, dass die Festung seines Bruders belagert wird. Als er näher kommt, bemerkt er, dass die Belagerer schon weit in die inneren Mauern der Festung eingedrungen sind und der Sieg scheint auf Seiten der Angreifer zu sein. Entschlossen zu helfen, navigiert der Prinz sich durch das Chaos des Kampfes, um seinen Bruder Malik zu finden. Um sein verbliebenes Volk und sein Königreich zu retten, ruft Malik die mystische Sand-Armee herbei, in der Hoffnung diese kontrollieren zu können und seine Widersacher zu bezwingen.

Was passiert, als die Sand-Armee freigesetzt wird?
Leider muss Malik feststellen, dass die Sand-Armee nicht so einfach kontrolliert werden kann. Wenn sie freigesetzt wird, schlägt sie die feindlichen Angreifer effektiv zurück, verwandelt allerdings sowohl Verbündete, als auch Feinde in Statuen aus Sand. Um dem Land seines Bruders wieder den Frieden zu bringen, muss der Prinz seine ganzes Können einsetzen: Akrobatik, Kampf und Verstand. Aber auch neue, übernatürliche Kräfte werden ihm helfen, gegen diese übermächtige, legendäre Kraft zu bestehen.

Wie spielt sich “Die Vergessene Zeit”? Wie steuert sich der Prinz?
Wir kehren zum klassischen Spielprinzip und dem Aufbau des Sands of Time-Universum zurück und das bedeutet eine Rückkehr zu fließend ineinander übergehenden, akrobatischen Einlagen. Vertraute Fähigkeiten, wie das Springen über große Schluchten, an der Wand lang rennen und sich an Säulen festklammern, sind wieder mit von der Partie. Eines unserer Ziele war es, die Umgebungen und die Steuerung des Prinzen so perfekt anzupassen, dass es einfach so wirkt, als würde alles zusammengehören. Wir versuchen den Bewegungen des Prinzen eine Art Rhythmus zu geben, was dazu führt, dass das Drücken einer Taste von euch genau abgestimmt sein muss, um sich durch die Level zu bewegen. Grundsätzlich wird sich der Prinz ähnlich steuern lassen, wie in Sands of Time.

Wo wir gerade von “klassischem Spielprinzip” sprechen, Sands of Time war bekannt für seine Rätsel…
„Die Vergessene Zeit“ geht in eine ähnliche Richtung. Von Beginn an haben wir alle Umgebungen nach unserer „Raum-Philosophie“ benannt, wie wir es gerne bezeichnen. Dies ist ein ähnlicher Prozess wie in Sands of Time, wo der Weg von A nach B für sich eine Art Rätsel war. Wenn ihr euch durch die Level bewegt, geht es in „Die Vergessene Zeit“ vor allem um Erkunden, Beobachten und Rätsellösen, da der Prinz sich durch eine Vielzahl komplexer Räume bewegt. Da wir die Anvil-Engine (die aus Assassin’s Creed 1 und 2) nutzen, konnte unser Level-Design Team riesige Räume und außergewöhnliche Umgebungen errichten, wo ihr, wenn ihr einen Raum betretet, gar keine andere Wahl habt, als anzuhalten und euch erst einmal umschauen müsst, damit ihr einen Weg findet, den ihr ausprobieren könnt.

Wie können wir uns die Kämpfe in „Die Vergessene Zeit“ vorstellen?
Der Kampf kehrt zu seinem Kern zurück, aber mit ein paar Neuerungen! Die Anvil-Engine ist sehr flexibel und ermöglicht uns, etwas Neues zum Kampfgeschehen beizutragen. So können nun bis zu 50 Gegner gleichzeitig auf dem Bildschirm dargestellt werden. Diese Gegner werden verschiedene Taktiken anwenden und den Prinzen z.B. umzingeln, um ihre überlegene Anzahl als Vorteil einzusetzen. Um dies spaßig und machbar zu gestalten, haben wir das Kampfsystem nach einer besonderen Philosophie designt – Mengen-Kontrolle. Wegen der großen Anzahl an Feinden gegen die der Prinz gleichzeitig kämpfen muss, wäre es ein großer Fehler, sich direkt gegen die Maßen zu stellen. Stattdessen geht es im Kampf darum in Bewegung zu bleiben, die Schwerttechniken des Prinzen einzusetzen, sein akrobatisches Geschick zu nutzen, seine Fähigkeit Gegner zu Boden zu schlagen zu verwenden – und sie so auch gekonnt abzuwehren – und seine neuen Kräfte zu entfachen. Oder kurz: Ihr müsst alle Techniken des Prinzen geschickt einsetzen, um jeden Kampf zu eurem Vorteil zu nutzen. Dies führt zu ein wenig strategischem Denken und zu einem spaßigen, herausfordernden und individuellen Spielablauf.

Wie wird „Die Vergessene Zeit“ aussehen?
Da “Die Vergessene Zeit” im Sands of Time-Universum spielt, halten wir uns stark an den ursprünglichen Stil der Serie. Wir designen das Spiel mit einem realistischen Look, bei dem 1000 und 1 Nacht großen Einfluss spielt und schmücken das Ganze mit phantasievollen Elementen – also im Grunde der Stil der altbekannten Serie. Außerdem wollten wir eine beeindruckende Umgebung in diesem Prince of Persia schaffen. Um dies zu bewältigen, haben wir die fortgeschrittenen visuellen Möglichkeiten der aktuellen Konsolengeneration ausgenutzt. Dieser Look wird sich in jedem Aspekt des Spiels widerspiegeln. Obwohl also Maliks Palast aus mehreren verschiedenen Settings besteht, ergeben diese zusammen einen plausiblen, aber auch phantasievollen Eindruck. Wir sind der Meinung, dass die Umgebungen in „Die Vergessene Zeit“ dem entsprechen, was in Sands of Time nur angedeutet werden konnte, nun aber dank der neuen Grafikpower umsetzbar ist.

Warum hat Maliks Palast, der in der Mitte der Wüste liegt, so üppig bewachsene Umgebungen?
Maliks Königreich liegt in einem Meer aus Sand, dessen wertvollste Quelle an Wohlstand, das Wasser, reichlich vorhanden ist. Woher dieses Wasser kommt, hat große Auswirkungen auf die Geschichte von „Die Vergessene Zeit“ und ihr werdet dies selber herausfinden können, wenn das Spiel erscheint. Verständlicherweise ist das Wasser in Maliks Königreich, welches mitten in der Wüste liegt, extrem wertvoll; sogar so wertvoll, dass das Verlangen nach dem Besitz dieser Ressource einen Konflikt auslösen könnte… fast schon, als würde man darum betteln von einem feindlichen Imperium ausgeraubt zu werden.

Wenn ihr einmal einen Blick auf die Geschichte der Menschen werft, werdet ihr feststellen, dass selbstbewusste Monarchen ihren Reichtum gerne durch den Bau riesiger Schlösser zum Ausdruck gebracht haben, etwa Louis XIV mit Versailles. Dies war eine Möglichkeit ihren Reichtum auszuleben, aber auch eine Taktik, um Diplomaten zu beeindrucken, die so von der Macht und Kraft des Imperiums überzeugt werden sollten. Malik ist da nicht anders; sein Palast enthält üppig bewachsene Umgebungen, wie Wasserfälle und beeindruckende Wasserstrahler, die alle seinen größten Reichtum zum Ausdruck bringen: Wasser.

Was für Gameplay-Innovationen wird “Die Vergessene Zeit“ zum Sands of Time-Universum beitragen?
Eines der Sachen, auf die wir besonders stolz sind, ist das Konzept der „unstabilen Zutaten“, die das Gameplay stark beeinflussen. Zunächst einmal ist Maliks Palast ein sehr unberechenbarer Schauplatz, da dieser das Zentrum einer Belagerung bildet. Also wollten wir sicher gehen, dass unser Spielprinzip dies auf dynamische Weise mit einbezieht. Je weiter die Belagerung fortschreitet, desto mehr und mehr Schaden entsteht, was sich darauf auswirkt, wo ihr als nächstes hingehen könnt. Auch muss man das Wasser in Betracht ziehen, da es den Kern von Maliks Palast bildet. Wir wollten die transitive Natur des Wassers nutzen, um neue Dimensionen zum Spiel hinzuzufügen. Schnell fließendes Wasser kann durch eine Fähigkeit beeinflusst werden, die dieses verlangsamt. Ihr müsst nun überlegen, wie die verschiedenen physikalischen Stufen des Wassers zum Vorteil des Prinzen genutzt werden können.

Es wird zudem ein Ugrade-System für die neuen Element-Kräfte des Prinzen geben. Während ihr spielt, sammelt ihr Punkte, die ihr in die Kräfte des Prinzen stecken könnt, um ihn so nach eurer Vorstellung zu entwickeln. Wenn ihr also eine bestimmte Kraft häufiger einsetzt als andere, könnt ihr euch auch speziell auf diese fokussieren und sie effektiver werden lassen.

Diese Element-Kräfte ermöglichen dem Prinzen erst, die Oberhand in jeder Situation zu gewinnen, egal ob gegen Feinde oder in den Umgebungen.